Die Dänen sind angeblich das glücklichste Volk der Erde. Kein Wunder, bei der Hauptstadt, bei dem Essen, bei der Schönheit und Herzlichkeit die sie ausstrahlen und haben. Die Liebe sei es, was ihnen zum wahren Glück verhelfe, habe ich irgendwo gelesen. Und vielleicht ist damit ja nicht nur die große romantische Liebe gemeint, sondern vielmehr eine allgemeine Nächstenliebe, eine Liebe zum Detail und eine Liebe zum guten Leben. Möglich wäre es, denn mit ihrer wunderbaren Offenheit und Freundlichkeit hat mich Kopenhagen im Sturm erobert und das obwohl ich diese wunderbare Stadt nur ein langes Wochenende besucht habe.
Tag 1: Es ist schon früher Abend
Ankommen und einchecken – das macht man am liebsten entspannt und in schöner Atmosphäre, und das bietet das SP34 im Zentrum Kopenhagens. Das Hotel ist vom Flughafen aus ganz einfach mit der U-Bahn zu erreichen, auf ein Taxi kann man hier verzichten. Das Hotel ist wunderschön eingerichtet, die Zimmer sind groß und ruhig gelegen und jeden Tag von 17 bis 18 Uhr werden Gäste vom Hotel auf ein oder zwei Gläser Wein eingeladen – eine wirklich schöne Idee, die einem das Wohlfühlen in dem Hotel wirklich leicht macht. Wir wollen aber nicht zu viel Zeit vertrödeln, immerhin waren wir noch nie in Kopenhagen und außerdem sind wir wirklich hungrig und haben einen Tisch in Kødbyens Fiskebar reserviert. Wir schlendern also los ins Meatpacking District Kopenhagens, einem Viertel, in dem wir uns dieses Wochenende noch öfter aufhalten werden.
Kødbyens Fiskebar
Kødbyens Fiskebar ist ein fantastisches Restaurant, in dem der Service atemberaubend schön und aufmerksam ist, man fragt sich, woher all diese coolen Menschen kommen, die hier in entspannter Atmosphäre großartige Fischgerichte servieren und tolle Cocktails mixen. In sehr gute Restaurants gehen bedeutet ja gerne einmal, in steriler Stille dem Mahl zu huldigen das vom steifen Service bedeutungsschwanger angekündigt wird. In der Fiskebar dagegen ist der Raum gefüllt mit Gästen jeden Alters und Stils, die Gespräche wirken entspannt, die Musik ist laut und gut, das Essen ist – es war nicht anders zu erwarten – fantastisch. Um die Küche eines Restaurants kennenzulernen habe ich mir angewöhnt, das „Chef’s choice“-Menü zu bestellen, das hier einem großartigen 7-Gänge-Menü entsprich. Satt und zufrieden schlendern wir zurück ins Hotel, wo wir in unsere weichen Kissen sinken.
Tag 2: Sightseeing und Craftbeer
Rundetårn
Nach den Frühstück stolpern wir aus dem Hotel direkt in den Rundetårn, den runden Turm, der im 17. Jahrhundert erbaut und fortan als astronomisches Observatorium dienen sollte. Den Turm erklimmt man durch einen Schneckengang und kann, auf der Plattform angekommen, einen wunderbaren Ausblick über Kopenhagen genießen.
Botanischer Garten
Der botanische Garten ist mein Highlight in Kopenhagen. Die 10 Hektar große Parkanlage ist gerade jetzt im Frühling einen Besuch wert. Das wunderschöne, gläserne Palmenhaus kann kostenfrei besucht werden und begeistert mit einer große Anzahl von tropischen und subtropischen Pflanzen.
Glyptothek
Ein Besuch der Glyptothek lohnt sich schon alleine wegen des wunderschönen Wintergartens, in dem es ein hübsches Café gibt in dem man zum Lunch ein leckeres Smørrebrød genießen kann. Hier lässt sich an einem regnerischer Nachmittag kurioses entdecken und Zeit herrlich vertrödeln.
Müde gelaufen und satt gesehen schlendern wir zurück zum Hotel auf ein kleines Mittagsschläfchen, denn immerhin sind wir hier ja im Urlaub.
Paté Paté, Warpigs und Hijas de Sanchez
Zum Abendessen gehen wir ins Paté Paté, an dem wir gestern auf unserem Heimweg vorbeigelaufen sind. Das Paté Pate ist das älteste Restaurant im Meatpacking District und ein wunderbar romantischer Ort. Die Portionen sind hier eher klein, der schon wieder irre coole Service empfiehlt, am besten zwei, drei Gerichte pro Person zu bestellen und diese zu teilen. Und genau das machen wir. Ein cremiges Risotto mit brauner Butter, gebratener Wolfsbarsch, ein Rote-Bete-Carpaccio mit Walnüssen, die Teller kommen und gehen und wir unterhalten uns prächtig an unserem Platz an der Theke, denn wie überall ist es auch in diesem Restaurant brechend voll. Auf einen letzten Drink schlendern wir ins Warpigs, einem Craftbeer-Pub das so kurios ist, dass wir uns einen Platz am Rande des Geschehens suchen und dort das überaus bunte Treiben genießen. Wie der Name schon sagt, gibt es hier alles vom Schwein, in der offenen Küche brennt ein Feuer, das Lagerfeueraroma scheint den Appetit anzuregen, denn das Essen wird hier auf Tabletts anstelle von Tellern serviert. Angetrunken und glücklich schwanken wir nach Hause, nicht aber ohne Gute-Nacht-Tacos bei Hijas de Sanchez mitzunehmen.
Tag 3: Shopping und Streetfood
Kopenhagen ist ein Mekka für Menschen, denen skandinavisches Design gefällt. Schlichte Funktionalität, Minimalismus – nur von der preisgünstigen Massenproduktion ist nicht mehr viel übrig geblieben, Möbel, Interiorkrimskrams und Wohnaccessoires sind vor allem schön und schön teuer. Besonders gut bestaunen kann man die ganze Pracht des skandinavischen Designs im Illums Bolighus, Kopenhagen ältestem Designkaufhaus. Hier erhält man alles, was man für ein Instagram-taugliches Leben benötigt. Wer noch nicht genug hat, kann schräg gegenüber zu Hay, wo es natürlich ebenso schön und stylisch zugeht. Wer sein Geld etwas zusammenhalte möchte, sollte einen Abstecher zu Notre Dame einplanen um dort in – zugegebenermaßen nicht ganz so schöner Atmosphäre – das ein oder andere Stück für zu Hause zu erstehen. Die vollen Taschen bringen wir nun aber schnell ins Hotel, mit ihnen lässt sich Christianshaven, wo wir noch unbedingt hin wollen, nur schwer erkunden.
Kopenhagen Streetfood
Schlendert man durch Christianshaven, durch enge Gassen, entlang am Kanal, gelangt man zu Paper Island, wo man, mit Blick auf die Oper und das Royal Playhouse, den kopenhagener Streetfoodmarkt findet. Die große Halle beherbergt 35 Stände, die neben dem bekannten internationalen Streetfood aus Vietnam, Korea und Mexiko natürlich auch dänische Stände, die herrlich belegtes Smørrebrød verkaufen. Vegetarier, Veganer und Omnivoren kommen hier alle auf ihre Kosten und können es sich, wenn die Sonne scheint, auf Liegestühlen und Bierbänken gemütlich machen. Die Preise sind moderat, fast alles kostet hier 100 Kronen, es macht einfach Spaß durch die engen Gänge zu schlendern und mal hier ein Stückchen Pizza, dort ein paar Frühlingsrollen oder leckere Flødeboller zu naschen.
Tag 4: København, mange tak!
72 Stunden reichen natürlich nicht aus, um all das zu sehen, was man gerne möchte, um all das zu essen, auf das man Lust hat. Da wären zum Beispiel das Museum of Modern Arts Louisiana, die Grundtviks Kirke, auch Amalienborg hätte ich gerne besucht. Aber das sind alles nur Gründe, um ein weiteres Mal nach Kopenhagen zu fahren, außerdem habe ich auf gar keinen Fall genügend Smørrebrød gegessen. Es ist also abgemacht – Dänemark, ich komme wieder!
Hach wie schön! Genau so ging es uns auch – wir waren eine entspannt-wunderschöne Sommerwoche in Kopenhagen und haben trotzdem nicht alles gesehen, was wir wollten ;) Das Flair in der Stadt ist einfach großartig und so waren wir sicher auch nicht das letzte Mal dort. Das Essen im Paté Paté haben wir auch in allzu guter Erinnerung, hach! Von dem Streetfood Markt wussten wir gar nichts, das wird aber definitiv beim nächsten Mal nachgeholt – danke dir fürs Mitnehmen! <3
Liebe Grüße!
Dani
Im Sommer ist Kopenhagen bestimmt traumhaft! Wir hatten jetzt ja eher kühles Nieselwetter, aber auch das war ganz wunderbar. Es deutet alles darauf hin, dass ich nicht das letzte mal in Kopenhagen war :)
Liebe Grüße <3
Julia
Ihr scheint in diesem Jahr sämtliche Städte zu bereisen, die hier auch ganz oben auf der Reiseliste stehen. Wie praktisch, komme ich so doch an so tolle Tipps! Kopenhagen hatten wir für dieses Jahr auch angepeilt, aber irgendwas kommt ja immer dazwischen. Mal schauen, ob sich ein Kurztrip evtl. noch im Herbst unterbringen lässt. Kødbyens Fiskebar hatte ich mir auch schon markiert, befürchte aber, dass es für Vegetarier_innen ohne Fischbonus schwierig werden könnte, oder was meinst du? Danke jedenfalls fürs erneute Reiselust wecken! :)
LG
Sabrina
Hehe, wir tun was wir können ;) Mir kam letztes Jahr auch immer irgendwas dazwischen, dieses Jahr wird alles nachgeholt. In der Fiskebar gibt es übrigens auch rein vegetarische Gerichte und ganz viele tolle Desserts, vielleicht wäre das ja eine Option?
Liebe Grüße!
Julia
toller bericht! würde am liebsten sofort mein köfferchen packen.. kopenhagen steht schon viel zu lange auf meiner liste – gleich nach berlin, rom und helsinki :)
Rom stand tatsächlich auch zur Diskussion, gemeinsam mit Berlin und Hamburg, aber irgendwie war dieses Ostern genau richtig für Kopenhagen :)
Ohh toll, nach Kopenhagen muss ich auch mal :) Danke für den schönen Eindruck!!
Liebe Grüße,
Ela
Hach wie schön, da werde ich richtig wehmütig! Obwohl ich schon viele Städte gesehen hab, bleibt Kopenhagen einfach meine Lieblingsstadt – und du hast mir echt ein paar Ecke gezeigt, die ich noch nicht kannte. Ich glaube, es wird bald Zeit für eine neue Runde Skandinavien ;)
Alles Liebe,
Kathi
Ohhhh – ich lese in der letzten Zeit so viel über Dänemark und Kopenhagen! Ich glaube ich kann es nicht mehr länger rausschieben und muss wirklich dringend mal hoch in den Norden!
Liebe Grüße,
Annalena
[…] habe mir aus Kopenhagen ein Souvenir mitgebracht – eine Knäckebrot-Obession. Obsessiv bin ich dabei eigentlich eher […]