Frühling! Die knospenden Bäume und Sträucher, strahlend weiß und zart rosa schimmernd, strecken begierig ihre frühlingsstarken Äste Richtung Sonne, müssen sie doch schon schwer an der Last der bald reifenden Früchte tragen. Der blaue Himmel empfängt sie freudig und strahlend, weiße Wolken jagen ihnen hinterher. Die Jacken sind dünner, die Rocksäume kürzer, nicht nur die Garderobe, auch die Gedanken, sie sind leichter. Und war der Fenchel vor ein paar Wochen noch unter dem Deckmäntelchen des Wintergemüses mit seiner guten Freundin der Orange anzutreffen, darf er heute als leichtes Frühlingsgemüse mit herrlich nussigen Borlotti-Bohnen beglücken, die sich scheu in den schillernsten pink-marmorierten Hülsen verstecken. In der Pfanne geschwenkt, mit etwas Zitronigem und Dill bekanntgemacht, es kann so herrlich einfach sein.
Für 2 als Hauptspeise oder 4 als Vorspeise braucht Ihr (nach 101 Cookbooks):
- 2 mittlere Fenchelknollen, in Viertel geschnitten
- 200 g frische Borlotti-Bohnen, gepult
- 100 ml trockener Weißwein
- 1 Zitrone, in feine Scheiben geschnitten
- 2 EL Honig
- 1 kleiner Bund Dill, fein gehackt
- Salz und Pfeffer
- Olivenöl
Kocht die gepulten Borlotti-Bohnen in sprudelndem Wasser etwa 10 Minuten weich. Wenn sie gar sind, gießt sie ab und stellt sie beiseite.
Erhitzt Olivenöl in einer großen Pfanne und bratet den Fenchel darin von beiden Seiten an. Wenn er eine schöne Bräune bekommen hat, gebt die Zitronenscheiben und den Honig dazu. Lasst den Fenchel und die Zitronen ein wenig karamellisieren und löscht dann alles mit dem Weißwein ab. Gebt die Bohnen dazu, salzt und pfeffert und lasst alles so lange köcheln, bis der Wein verdunstet ist. Schmeckt nochmal alles mit Salz und Pfeffer ab und mischt dann den Dill unter. Wenn ihr mögt, lasst Fenchel und Bohnen ein wenig auskühlen, so schmeckt es mir am besten.
Ihr Lieben, genießt die Farbenpracht und das frühlingshafte Leben.
Lasst es Euch gut gehen!
Julia
P.S.: Entschuldigt! Mir wollte kein Bild des fertigen Gerichts gelingen. Schaut deshalb unbedingt bei Heidi von 101 Cookboks vorbei, sie hat das Gericht wunderbar eingefangen.
Oooh, frische Borlotti-Bohnen! Die habe ich bisher immer nur auf Fotos bewundert. Wo hast Du sie denn bekommen? Bei mir taucht jetzt auch Zitrone wieder häufiger in Gerichten auf. Irgendwie ist das wie ein Vorgeschmack auf den Sommer. Schönes Rezept!
Ich habe diese wunderschönen Bohnen, die ich bisher auch immer nur auf Bildern gesehen hatte, bei uns auf dem Markt gefunden. Da gibt es einen ganz netten italienischen Händler, der sie angeboten hat, ich konnte nicht anders, auch wenn sie noch importiert werden, aber ich musste sie einfach mitnehmen :)
Liebe Julia, jetzt weiß ich, warum du an diesen Schönheiten nicht einfach so vorbeigehen konntest, sie sind ja geradezu eine Einladung zum Mitnehmen, Kochen und Genießen! :) Hier sind sie mir bisher nicht über den Weg gelaufen, aber ich werde meine Augen jetzt ganz weit offen halten! Frühlingshafte Grüße aus Berlin! Theresa
Absolut, Theresa! Ich bin auch wie hypnotisiert auf den Marktstand zugetaumelt und musste sie dann einfach mitnehmen, obwohl ich noch keine so genaue Idee hatte, was ich mit diesen Schönheiten anstellen sollte. Zum Glück hatte ich mir das Rezept „gebookmarkt“ und es so wiedergefunden. Die Bohnen kommen im Moment noch aus Italien, dürften aber in 3, 4 Wochen auch aus heimischen Gefilden kommen, dann findest Du sie ganz bestimmt und vor allem in Berlin, wo es doch so viele tolle Einkaufsmöglichkeiten gibt. Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen :)
Liebe Grüße
Julia
Ich mag es gar nicht glauben, dass die Borlotti Bohnen nach dem Kochen immer noch so wunderhübsch sind???
Ich wünschte, ich könnte Dir etwas anderes sagen, aber leider verlieren die Bohnen beim kochen ihre Farbe. Sie behalten zwar ihre schöne Musterung, werden ansonsten aber bräunlich, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut ;)
Wow, liebe Julia, was für eine Augenweide diese frischen Bohnen doch sind! Ungetrocknet habe ich sie bisher auch noch nirgends gefunden aber vielleicht muss ich da mal genauer in der Markthalle gucken. Ein nicht-Foto-Rezept kommt auch bei mir bald irgendwann… ich find’s schön! ;) Mich zum Beispiel macht Dein Rezept so neugierig, dass ich es alleine deshalb schon nachkochen muss um zu sehen, wie es auf dem Teller ausschaut.
Ich drück Dich!
Ylva
Ich wusste gar nicht, dass die so schwer zu bekommen sind! So werd ich also immer beherzt zugreifen, wenn ich die Böhnchen irgendwo liegen sehe :) Neben ihrem hübschen Äußeren sind sie nämlich auch noch sehr lecker, ganz nussig, einfach fein. Ich drück Dir die Daumen, dass Du sie in Stuttgart findest!
Liebe Grüße
Julia
Frische Borlotti-Bohnen, wow! Wenn ich die so sehe muß ich wohl doch meine gärtnerischen Aktivitäten ausweiten, bis jetzt steht nur das Samentütchen da…. und leider als Buschbohne, ich hätte lieber Stangenbohnen gehabt. Na, mal schauen wozu ich noch Elan und Zeit finde.
Vielleicht solltes Du neben Elan und Zeit einfach auch danach schauen, für was Du noch Platz hast? Nächstes Jahr werde ich sie auf jeden Fall anbauen, bis dahin muss ich immer wieder drauf hoffen, dass der Gemüsehändler meines Vertrauens sie vorrätig hat :)
vielleicht ein bis zwei im tiefen Pflanztrog…
oh, die Bohnen sind ja wunderschön :) gesehen habe ich sie (zumindest bewusst) noch nie… aber wie hätten sie mir auch entgehen sollen? Und so wunderschön, wie die Bohnen aussehen, so schreibst du auch noch… achja, und die Fotos! Aber gut erstmal… ich gehe jetzt üben, damit meine auch irgendwann mal so schön werden ;) Liebste Grüße, Kiki
Ich hatte die Bohnen ehrlich gesagt auch noch nie gesehen, aber an dem Stand, an dem ich normalerweise Orangen und Zitronen kaufe funkelten mich diese Schönheiten an, dass ich sie schon von weitem sah. Es blieb mir also nichts anderes übrig als zuzugreifen :) Und vielen lieben Dank für Dein Lob zu den Bildern, ich mach ja auch nichts anderes als Du und übe, übe, übe und übe ;)
Viele liebe Grüße!
Julia
Die schönsten Bohnen überhaupt, oder? Da macht es gar nix, das fertige Gericht nicht zu sehen – das Lesen macht mir auch so größten Frühlings-Appetit. Lieben Gruß!
Die allerschönsten Bohnen überhaupt, liebe Claudia! Und abgesehen von ihrem Äußeren sind sich auch wirklich köstlich :) Liebe Grüße!
Julia
oho
danke fürs vorstellen dieser wunderbaren bohnen
Sehr gerne, ich bin weiterhin auf der Suche nach solchen Schätzen :)
Bis eben habe ich von den Bohnen noch nichts gehört! Ich beneide Dich um Eure Märkte, die haben ja interessante Spezialitäten zu bieten.
Ich werde angeregt durch Deinen Artikel mal weitere Märkte in unserer Gegend abklappern, vielleicht kann ich da ähnliche Schätze finden :-)
Sehr schöner Artikel, gefällt mir!
Gruß,
Jens
Ja, Jens, wir haben hier tatsächlich einen festinstallierten Stadtmarkt, der jeden Tag geöffnet hat und auf dem man nicht nur alles, was man so für den Alltag braucht, findet, sondern eben auch wunderbare Spezialitäten. Ich bin gespannt, was Du auf den Märkten Deiner Gegend so findest, viel Spaß auf jeden Fall beim Entdecken :)
Liebe Grüße!
Julia
Auf der Suche nach einem neuen Fenchelrezept bin ich hier hängengeblieben. Und dann bei 101 cookbooks. :-) Vielen Dank für beides!