Es hat sich etwas verändert, ganz langsam, ganz leise. Die unbarmherzige Härte des heißen Sommerlichts ist einem sanften, die Landschaft mit Gold überziehenden Glanz gewichen. Die gedankenlähmende Hitze wird durch kecke Windstöße, die leichte Sommerröcke wie Schwalben in die Luft aufschrecken und bunte Blätter durch die Luft wirbeln lassen, abgekühlt. Es ist ganz offensichtlich: der Spätsommer ist da. Und wie jedes Jahr, wenn die Tage kürzer werden, wenn die Freiluft gewöhnten Beine wieder in lange Hosen gesteckt, wenn das Vergängliche, ja die Vergänglichkeit von Freibadküssen und Barfußgehen geradezu greifbar wird, drängt sich eine Melancholie in den Alltag, die heuer jedoch umarmt und Willkommen geheißen werden will. Denn jedes Ende, diesen Spruch bemühe ich hier doch allzu gerne, bedeutet ja auch einen Anfang wagen, und dieser Zauber des Neuen, des beginnenden Herbstes, der doch so viel mehr kann als Nieselregen und Nebelschwaden, soll ganz einfach und farbenfroh begrüßt werden.
Für 2 Personen Gelbe-Rüben-Ingwer-Suppe braucht Ihr:
(nach einer Idee von J. Lafer)
- 1 kleine weiße Zwiebel, geschält und fein geschnitten
- 20 g frischer Ingwer, geschält und fein geschnitten
- 400 g Möhren, fein feschnitten
- 2 TL Honig
- 700 ml Gemüsebrühe
- Saft 1/2 Zitrone
Erhitzt 1 EL Öl in einem Topf und schwitzt darin Zwiebel, Ingwer und Möhren an. Gebt 2 TL Honig dazu, lasst ihn leicht karamellisieren und löscht dann alles mit heißer Gemüsebrühe ab.
Lasst die Suppe mit aufgelegtem Deckel etwa 20 Minuten leise köcheln. Püriert die Suppe und schmeckt sie mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer ab.
Wer sich dem Wetter auch mal gerne so smalltalk-sprengend nähern möchte, kann dies hier tun, denn der philosophische Wetterbericht ist bereits in der dritten Ausgabe erschienen.
Habt eine schöne Woche!
Liebe Grüße
Julia
Photo Credit: links von Davide Ragusa via unsplash.com, rechts von mir.
Wenn man gerade aus dem warmen Süden zurückkehrt, die Sommerbräune auf der Haut als leise Erinnerung und wieder ran muss an die Arbeit, dann drängt sich diese Melancholie ganz aufdringlich in den Alltag, den man nicht so recht wieder beginnen will… Aber du hast natürlich recht: Auch der Herbst, auch der Alltag kann schön und bunt sein. Dankeschön für die Erinnerung!
Am schönsten ist doch, wenn man merkt, dass der Alltag noch schwer fällt, denn dann war der Urlaub genau so, wie er sein sollte – so gut, dass er dem Leben ein anderes Tempo versetzt hat das dem alltäglichen absolut widerspricht :) Genieß die schönen Farben, die etwas kühlere Luft und lass es Dir gut gehen <3
Liebe Julia,
ich bin erst vor kurzem auf Deinen wunderbaren Blog gestoßen. Gleich am Anfang wusste ich: hier gefällts mir, hier will ich bleiben.
Ich bin ein Herbstkind durch und durch und kann mir nichts schöneres vorstellen, als einen goldenen Spätsommer gefolgt von einem Herbst mit all seinen wunderbaren Facetten. Dass ich ein Fan von Suppen bin, trifft sich ganz fabelhaft – Dein Rezept klingt so wunderbar, dass sogar ich als absoluter Koch-Banause das irgendwie hinkriegen könnte. Vielen Dank – ich werde sie gleich die Tage ausprobieren.
So, und nun stöber ich noch ein bisschen weiter…
allerliebste Grüße
Stephanie
Liebe Stephanie,
was für eine ganz wunderbare Nachricht, herzlich willkommen auf C&S! Ich freue mich wirklich, Dich hier begrüßen zu dürfen <3 Für "Kochbanausen" gibt es hier doch einige Rezepte, ich halts ja auch gerne mal einfach. Und falls Du Fragen hast - immer gerne her damit!
Liebe Grüße!
Julia
Was für ein schöner, leiser, unaufdringlicher und so wahrer Text. Was für zauberhafte Bilder. Was für ein leckeres Rezept. Einfach wunderbar, liebe Julia.
Herzliche Grüße, Mia
Liebe Mia, ganz herzlichen Dank für Deine Nachricht, ich freue mich sehr, dass der Post Dir gefällt <3
Bei deinem Text ist mir ein Gedicht wieder in den Sinn gekommen was sehr gut dazu passt.
Gelb liegen Stoppelfelder
in müder Sommerglut,
und fleiss’ge Schwalbenpaare
füttern die letzte Brut.
Trotz wolkenlosem Himmel
weht merklich kühl der Wind.
Man spürt, dass Sommertage
jetzt nur gezählt noch sind.
An Strauch und Baume färbt sich
schon hier und dort ein Blatt.
Die Brombeer’n reifen prächtig,
die Luft riecht schwer und satt.
Der See schlägt sanfte Wellen,
verführt kaum noch zum Bad.
Der Angler an dem Ufer
jetzt seine Ruhe hat.
Man fühlt des Sommers Neige,
schaut wehmütig zurück,
erahnt des Winters Kälte,
sehnt Frühlingszeit zurück.
Was für ein schönes Gedicht! Allerdings braucht es noch eine Weile, bis ich mich nach dem Frühling zurück sehne, erstmal genieße ich die etwas kühlere Luft und die schönen Herbstfarben, die uns gerade geschenkt werden.
Wer liebt ohne Leidenschaft,
der isst auch ohne Appetit,
trinkt ohne Durst
und lernt ohne Neugier.
Der küsst ohne Lust,
lebt ohne Genuss
und kann atmen ohne Sauerstoff.
Was für poetische Nachrichten ich heute erhalte ist einfach zu schön, lieber Arndt!
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Doppel-Nominierung für den AMA-Award, liebe Julia (gerade in Deiner Sidebar entdeckt)! Absolut verdient, ich drücke Dir fest die Daumen. Und Deine Worte zum Übergang sind einfach schön – genau wie diese Suppe mit der unglaublichen Farbe. Lieben Gruß!
Oooh, danke, liebe Claudia! Ich bin auch wirklich ganz überrascht und freue mich sehr :)
Liebe Grüße!
Julia
Mhh, liebe Julia, Deine Suppe klingt absolut traumhaft und perfekt für den Septemberanfang. Alleine schon mit dieser schönen gelben Farbe im himmelblauen Topf lockt sie mich… einfach herrlich! :)
Liebe Grüße,
Ylva
Ja, ne, der Topf ist besonders hübsch, oder? Ich hab mich auch ganz in das schöne Blau verliebt :)
Liebe Grüße!
Julia
Mhmm sehr lecker, ein Suppe passt herrlich zum Herbst!Sieht sehr lecker aus!
Liebe Grüsse,
Krisi
Danke, liebe Krisi!
Der September ist der Schönste! Sehr schön eingefangen, liebe Julia!
Ganz liebe Grüße <3
Aaah, darüber müssten wir noch diskutieren, aber ja, der September ist nicht schlecht ;)
Liebe Grüße!
Julia
mjamm, die Suppe steht diese Woche definitiv auf dem Speiseplan. Danke für die Inspiration. Und der Suppentopf hat mich auch bezaubert, ist er von Vahé? Würdest du verraten, wie viele Liter er fasst?
Ja, liebe Katrin, der Topf ist von Vahé ! Er fasst etwa 3 Liter und ich koche wirklich sehr gerne darin :)