Auch wenn der Winter für beendet erklärt wurde – er fehlt mir, denn auf was blicke ich zurück? Auf ein unvollständiges Jahr. Frühling, Sommer, Herbst, Herbst, Frühling machen mich, und das hätte ich nicht geglaubt, nicht zufrieden, zu gerne verfalle ich doch sonst der Litanei aus „zu kalt, zu dunkel, mag ich nicht“. Gefreut hatte ich mich, auf Spaziergänge mit knirschendem Schnee unter schweren, warm-gefütterten Stiefeln, auf heißen Glühwein, der mir beim in die Tasse pusten die Brille beschlagen lässt. Auf Wärmflaschen im Bett an denen ich mir die in dicken Wollsocken steckenden Füße wärmen kann. Und jetzt scheint es so, als ob die grauen Herren eine Jahreszeit gestohlen hätten und ich mit meiner Stundenblume durch die Straßen irre, auf der Suche nach dem verlorenen Winter. Und da ich es nicht mag, mich unvollständig zu fühlen, backe ich heute einen Kuchen dem nichts fehlt, der genau so wie er ist, einfach, perfekt ist. Vollständig. Saftig, nicht-krümelig, dank der Tonkabohne vollmundig-mandelig, mit den feinen Aromen der immer noch so wunderbaren Orangen, nicht zu süß, genau das richtige für dieses mit viel Sonnenschein beginnende Wochenende.
Für eine Backform mit 20 cm Durchmesser braucht Ihr:
- 120 g Zucker
- Abrieb 1/2 Orange
- 1/2 Tonkabohne, fein gerieben
- 2 Eier
- 115 g Butter, geschmolzen
- 1 Prise Salz
- 100 g Mehl
- 20 g gemahlene Mandeln
- 1 Handvoll Mandelblättchen
- etwas Puderzucker zum bestäuben
Heizt den Backofen auf 175° Ober-/Unterhitze vor. Fettet die Backform ein.
Vermischt den Zucker mit dem Orangenabrieb und der Tonkabohne. Gebt die 2 Eier dazu und verrührt alles mit einem Kochlöffel.
Siebt das Mehl in die Zucker-Eier-Mischung und rührt weiter, gebt dabei nach und nach die flüssige Butter und die Prise Salz hinzu. Rührt so lange, bis ein homogener Teig entstanden ist. Mischt zuletzt die gemahlenen Mandel in den Teig.
Füllt den Teig in die Backform. Bestreut ihn mit den Mandelblättchen und bestäubt diese mit Puderzucker.
Schiebt den Kuchen in den Ofen, wo Ihr ihn etwa 25 Minuten backt.
Habt ein schönes Wochenende und lasst es Euch gut gehen!
Liebe Grüße
Julia
Was für ein schöner Beitrag, Du sprichst mir aus der Seele. Komisch, nicht? So sehr man den Winter manchmal verteufelt … wie sehr er einem fehlt, merkt man erst, wenn er nicht (mehr) da ist.
Zum Glück gibt´s Kuchen! :-D
Liebe Christina, ich freue mich wirklich sehr, dass Dir dieser Beitrag gefällt! Dafür kriegst Du auch ein virtuelles Stückchen ab vom Kuchen! Und ja, es ist doch wirklich immer so, dass man das, was man nicht hat, vermisst. Ein komisches Wesen, der Mensch ;)
Liebe Grüße!
Julia
Meine liebe Julia; der Kuchenduft ist ja bis hierher zu schnuppern! Ganz herrlich! Was so ein wenig Orange, Mandel und Tonkabohne schon ausmacht, gell? Und ich wette ein wenig entschädigt er schon für diese eher seltsame Jahreszeit – auch wenn ich gestehen muss, dass ich alles, was nicht Frühling ist, gerade am liebsten wegpusten möchte ;)
Ein schönes Wochenende wünsch ich Euch; lasst Euch den Kuchen schmecken!
Ich drück Dich!
Ylva
Liebe Ylva, na und wie dieser Kuchen entschädigt! Ich bin heute auch schon ganz versöhnt mit dem Wetter, zu schön ist es doch bei Vogelgezwitscher aufzuwachen und dann die frische Luft zu genießen!
Hab einen schönen Sonntag, meine Liebe, wir sehen uns nächste Woche!
Liebe Grüße!
Julia
Liebe Julia, wir hier in Berlin hatten das Glück, 2 Wochen mit eisiger Kälte und viel Schnee verbringen zu dürfen und das reicht mir offensichtlich aus. Zu schön finde ich im Moment die Frühlingsluft und die Sonnenstrahlen, als dass ich den Winter wieder herbeisehne. Aber ich weiß ganz genau was du meinst, hätte uns der Winter keine Stippvisite abgestattet, würde ich ihn auch ein wenig vermissen. Er gehört einfach dazu. Umso mehr hoffe ich, dass dich dein zauberhafter Kuchen über den Schnee hinwegtröstet und dir dein Wochenende versüßt. Hab es schön! Liebe Grüße, Theresa
Liebe Theresa,
vielleicht hätten mir zwei Wochen Schnee auch schon gereicht… ganz sicher sogar, ich kenn mich ja ;) Und ich gebe zu, ich werde heute die warmen Sonnenstrahlen ganz besonders genießen, denn ja, das hat auch schon im Februar seinen Reiz ;)
Liebe Grüße!
Julia
Ich bin aus diesen und jenen Grnden froh über den ausgefallenen Winter- dein Kuchen paßt mir sicher zu jeder Jahreszeit!
Ganz bestimmt, Ninive, passt der Kuchen in jede Jahreszeit! Und er passt auch in jede noch so kleine Zeitnische, denn er ist so schnell gemacht, da kann keiner sagen, er hätte keine Zeit zu backen ;)
Liebe Julia,
mir geht´s ganz genau so. Beim Autofahren schimpfe ich zwar immer über den Schnee, aber die Art und Weise, wie er alles leise macht, wenn man durch ihn durchwatet, das vermisse ich sehr.
Ein einziges Mal durfte ich das dieses Mal genießen, aber auch nur, als wir auf die Alb gefahren sind. Hier unten gab es so gut wie nichts. Und gestern hab ich mich plötzlich ganz ohne Mantel, nur mit Strickjacke und Kleid und Frühlingsgefühlen bei strahlendem Sonnenschein, zwitschernden Vögeln und summenden Bienen draußen wieder gefunden. Ende Februar. Da traut man sich gar nicht, sich zu freuen, weil es sich irgendwie falsch anfühlt…
Liebe Grüße,
Dani
Ohweh Dani, ich weiß genau was Du meinst! Vor vierzehn Tagen war es hier so warm, dass ich ebenso leicht bekleidet durch die Stadt lief und la dolce vita genoss :) Wenn es dieses Jahr so ist, dann ist es halt so, ich glaube, wir dürfen uns schon drüber freuen und wer weiß, vielleicht müssen wir ja an Ostern die Eier im Schnee suchen ;)
Viele liebe Grüße!
Julia
Deinen Kein-Winter-Blues kann ich gut nachvollziehen, mir hat er dieses Jahr auch gefehlt, und nun wird er wohl nicht mehr kommen… Dein Kuchen macht das aber perfekt wett – das Beste vom Winter, der keiner sein wollte, mit allem sonstigen, was einen Kuchen noch so alles lecker macht.
Ja, ich glaube auch, dass wir den Winter dieses Jahr abhaken können, Claudia! Schade eigentlich, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich die ersten Frühlingstage schon genossen und bin von dieser Großwetterlage gar nicht so unangetan ;)
Hallo Julia,
wir hatten dieses Jahr wieder sehr viel Schnee und in höheren Lagen, wie z.B. bei mir zuhause liegt noch jede Menge. Die Wintergefühle habe ich gut ausleben können, inklusive selbst gebauter Schneefrau ;-).
Ich kann sehr gut verstehen, wenn eine Jahreszeit so gut wie ausfällt, dass sie einem dann wirklich fehlt.
Ich war froh über den Schnee, freu mich jeden Tag mehr Grün zu entdecken, zu sehen, zu essen, zu trinken.
alles Liebe
Alexia
Liebe Alexia,
frag nicht, wann ich das letzte Mal wirklich einen Schneemann bauen konnte, geschweige denn eine Schneefrau! Ich habe das Gefühl, das ist schon Jahre her :) Freuen wir uns trotzdem an dem gerade so schönen frischen Grün, das ist auch sehr herrlich!
Liebe Grüße!
Julia
Liebe Julia,
ich finde auch, dass der Winter dieses Jahr etwas zu kurz gekommen ist.. Ich liebe es, wenn es draußen schneit, und man sich drin mit einem heißen Tee, etwas Gebäck und einer Wärmflasche einen schönen Tag machen kann. Aber jetzt im März muss der Winter auch nicht mehr unbedingt kommen ;-).. Freue mich jetzt schon über den Frühling. Und zum Glück gibt es ja dein leckeres Kuchenrezept! Habe das gestern mal ausprobiert und ist echt gut geworden.
Habe gesehen, dass in deiner Rezeptesammlung gar kein Rezept mit Kaffee enthalten ist. Habe von der Siemens Kaffeewelt http://www.siemens-home.de/produktsuche/espresso-und-kaffee/espresso-und-kaffee.html bereits einige nachgebacken. Ich finde, dass der Kaffee dem Gebäck einen besonderen Geschmack verleiht. Vielleicht kannst du so etwas auch mal in deine Sammlung mit aufnehmen..
Finde deine Seite ansonsten super- weiter so!
Liebe Jenni,
vielen Dank für Deine Nachricht, ich freue mich, dass Dir mein Blog gefällt :) Kaffee trinke ich zwar sehr gerne, mag ihn aber nicht so gerne im Gebäck. Aber im Eis liebe ich den Geschmack von Kaffee, vielleicht wäre das mal eine gute Alternative?
Viele Grüße
Julia
Liebe Julia,
gestern habe ich den Kuchen gebacken und es war sicher nicht das letzte Mal: Selten hat ein einfaches Rezept so raffiniert geschmeckt. Die WG, mein Freund und ich waren begeistert von der saftigen Nussigkeit, der orangigen Frische, dem herrlichen Duft und der dünnen, karamellisierten Kruste obenauf, die beim Backen ganz von selbst entstanden ist.
Obwohl auch der Winter seine Vorzüge hat: Ich sehne mich nach dem, wonach auch die Orangen schmecken: Nach der Sonne und Sizilien. Zum Glück ist noch ein kleines Stück übrig und versüßt mir jetzt den nasskalten Sonntag…!
Liebe Grüße
Maren
Liebe Maren,
ach, das freut mich aber sehr! Auch wenn mir der Geist jetzt auch schon nach Sonne und Sizilien steht, müssen wir uns noch eine Weile gedulden, nicht wahr ;) Lass Dir das letzte Stückchen schmecken <3
Julia