Seaton | UK | Photographer: Daan Huttinga

Links with Love: Alle Menschen werden Brüder

Anke schreibt, was ich fühle. Und weil das vielleicht nicht jeder gelesen hat, darf ich einen Auszug aus ihrem Post hier veröffentlichen:

„Ich habe ein eher emotionales Verhältnis zur EU, und ich ahne, dass dieses Gefühl mehr mit Schengen zu tun hat als mit der Gründungsurkunde, die, soweit ich weiß, einen Wirtschaftsraum definierte. Da geht’s schon los: Ich weiß nicht mal genau, wann und warum die EU gegründet wurde. Ich wuchs aber damit auf, dass wir eine schöne blaue Flagge mit goldenen Sternen drauf hatten, eine noch schönere Hymne und dass ab und zu Europawahlen stattfanden, bei denen ich immer das wählte, was ich auch bei Bundestagswahlen wählte. Full Disclosure: Die einzige Wahl, an der ich hätte teilnehmen dürfen und bei der ich dieses Recht verfallen ließ, war eine Europawahl. Ich wohnte in Hannover, das müsste also irgendwann in den 1990ern gewesen sein. Ich hatte nicht das Gefühl, dass meine Stimme irgendwas in meinem direkten Umfeld ändern würde – im Gegensatz zu anderen Wahlen, die sich auf Deutschland, seine Länder oder Kommunen bezogen –, also ging ich nicht wählen.

Ich frage mich, ob es vielen der Menschen, die vorgestern gegen die EU stimmten, ähnlich ging. Dass sie schon länger das Gefühl hatten, ihre Stimme zähle ja eh nicht. Dass sie vielleicht einfach aus Protest das wählten, was anscheinend aus Protest zu wählen war. Vielleicht ist das meine Filterblase, aber ich hatte gestern mehrere Hinweise darauf in der Timeline, dass sich erst jetzt, nach dem Endergebnis, einige fragen, was ein Brexit überhaupt bedeutet. Mir ist das auch nicht so richtig klar, denn ehrlich gesagt habe ich nie damit gerechnet, dass Großbritannien dafür stimmen könnte.

Aber wie gesagt, ich fühle mich eher emotional als rational als Europäerin.“

Und weil es mir in diesen Zeiten nicht an Emotionen mangelt, sammle ich ein wenig für Euch, was ich an England, dem Vereinten Königreich, so gerne mag:

Ihr Lieben, habt einen schönen Juli! Und liebe Anke, tausend Dank, dass ich mich Deiner Worte bedienen durfte!
Julia

  1. Ihr Beiden… vielen Dank. Ich war am Freitag nach dem Referendum sehr, sehr traurig.
    Man mag über die Briten sagen was man will. Dass sie anders ticken. Dass sie es ja so gewollt haben. Dass wir sie nicht brauchen.
    Aber ich mag sie. Ihren Patriotismus, ihr Land, ihre Traditionen, ihren Humor – du meine Güte wie kann man den nicht mögen?!
    Einmal im Jahr zieht es mich in die tollste Stadt der Welt – ganz große London-Liebe! Und es macht mich traurig, dass das in Zukunft vielleicht nicht mehr so einfach möglich sein soll.
    Ich plädiere für einen Exit vom Brexit! Darauf einen Sherlock-Marathon, ein paar Scones und God save the queen

    • Liebe Sara,
      ich bin sehr froh, dass in meiner Filterblase jeder über diese Entwicklung erschrocken ist. Die europäische Idee ist eine wunderbare und ich hoffe, dass daran festgehalten wird.
      Ich hoffe, dass es in England irgendeine Lösung geben wird aus dieser Situation das beste zu ziehen, obwohl sich doch gerade heute wieder ein weiterer Abgrund aufgetan hat.
      Darauf noch mehr Scones und viele weitere Götter, die die Queen beschützen mögen :)
      Liebe Grüße!
      Julia

  2. sauerbaum , ursula

    ich mag die comments von euch jungen leuten – gerade, weil ich schon im großmutter-alter bin.
    seid bedankt, schreibt mehr und seid gegrüßt !
    ursula.

  3. Punkt! <3

    Ihr beiden schreibt es so schön. Und ich bin gerade ein wenig sprachlos, wenn ich ehrlich sein soll. Meine Gedanken sind sehr ähnlich und eigentlich kann und mag ich auch gar nix mehr hinzufügen. ;)

    Und Deine Liste ist so wunder-wunderschön, liebe Julia, dass ich sie ebenfalls direkt so unterschreiben mag, inklusive Cumberbatch natürlich (*kreischt innerlich ein wenig das Foto an… wie so ein Teenager*).

    Ich drück Dich ganz feste und danke Dir für die schönen Gedanken zu einem schönem Land.
    Liebe Grüße,
    Ylva

  4. […] were the Metal Rooster with its comfy unisex clothes and the Shoe Embassy (thanks again to Julia for the tip!). And always there’s the food nearby. Seriously: Take some quality time with you and a hungry […]

  5. […] Unisex-Klamotten, die Buden mit den Kleidern und die Shoe Embassy (nochmals lieben Dank an Julia für den Tipp!). Und wohin man sich auch wendet, die Stände mit dem Essen sind nie weit entfernt. Ernsthaft: […]

  6. Witzig, dass ich jetzt – Wochen später – über diesen Post stolpere. Vor einigen Tagen habe ich spätabends auf Arte eine Live-Übertragung von Beethovens Symphonie gesehen/gehört und bei offenen Balkontüren laut diese „europäische Hymne“ über die Wiesbadener Innenstadt schallen lassen und abei Rotz und Wasser geheult, weil diese große europäische Idee, mit der ich aufgewachsen bin und an die ich feste glaube, gerade so mit Füßen getreten wird. Schön, dass in meiner Ecke des Internets andere genauso denken wie ich…

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