Links with Love geht in eine neue Runde, allerdings in einem neuen Kleid: Anstatt Euch zu zeigen, was mir in einem Monat besonders gut gefallen hat, möchte ich Euch 2016 die Blogs vorstellen, die ich besonders gerne mag. Weil sie einzigartig sind. Weil sie klug sind. Weil ich wissen möchte, was ihnen in einem Monat am oder auf dem Herzen lag. Den Start machen Dani und Michael von flowers on my plate, einem Blog, den ich schon seit Jahren lese, deren Gastgeber ich so sehr schätze. Dani und Michael glauben an gutes, vollwertiges und frisches Essen, dessen Vielfalt und Saisonalität umarmt und gefeiert werden soll. Behutsam und achtsam, in Einklang mit sich und der Umwelt führen die beiden ihren Blog authentisch, unabhängig und ein wenig Abseits des großen Rummels.
[Julia] Das Motto auf Flowers on my plate lautet „genießen & entdecken“. Was reizt Dich kulinarisch besonders?
[Dani] „genießen & entdecken“ steht in erster Linie für die Kombination aus Essen und Reisen, von der wir auf dem Blog berichten – beides geht ja gerne Hand in Hand und für uns hat das schon immer gut zusammen gepasst. Kulinarisch reizt mich persönlich besonders die Vielfältigkeit einfacher Zutaten. Nüsse zum Beispiel sind wahre Allrounder, aber auch die perfekt gereiften Sommertomaten sind so vielseitig, dass einem gar nicht langweilig werden kann.
Bewusst einkaufen, kochen, leben – was bedeutet „Slow Living“ für Euch?
Genau das :) Mehr Bewusstsein in den Alltag bringen. Was mache ich gerade / tut mir gut, was ich gerade mache? Warum mache ich 3 Dinge gleichzeitig und was passiert, wenn ich dieses oder jenes jetzt kurz 5 Minuten warten lasse und erst mal in Ruhe einen Tee trinke und meine Gedanken ordne? Meist passiert gar nichts, wir sind aber so mit multitasken beschäftigt, dass wir über so kleine Dinge gar nicht mehr nachdenken, uns keinerlei Pausen gönnen. Mal 5 Minuten da sitzen und einfach nur den Gedanken nachhängen scheint es in Zeiten von Handy, iPad und Co. überhaupt nicht mehr zu geben. Und wenn doch, befindet man sich meist im Urlaub. Doch wieso soll man immer nur im Urlaub entschleunigen dürfen? Wir finden, dass das ein tägliches Gut ist und wir profitieren sehr davon. Ich weiß, es ist ein Klischée, aber die Welt wird tatsächlich immer schneller. Da ist es manchmal auch ein bisschen ironisch, dass wir diesen Slow Living Ansatz haben, uns aber gleichzeitig neben unseren Jobs noch um regelmäßige Blogbeiträge und zig Social Media Kanäle kümmern – vielleicht ist auch gerade das der Grund. Wir haben einfach irgendwann gemerkt, dass wir die vielen Bälle gleichzeitig besser balancieren können, wenn wir uns besser um uns kümmern. Gerade beim Bloggen und kreativ sein ist es für mich essentiell, dass ich zwischendurch mal gar nichts tun kann. Einfach mal nicht nur konsumieren oder irgendetwas aufnehmen sondern bewusst pausieren, den Gedanken nachhängen, Notizen machen, Inspirationen sammeln oder eine halbe Stunde ab auf die Yogamatte. Selbst das ist letztendlich zwar irgendwie „Arbeit“, fühlt sich aber nicht so an. Wir sind Slow Living bemüht, das heißt, dass wir durchaus noch lernen ;) Es gibt einfach Tage, da fällt es leichter und andere, da wird es schwer. Aber grundsätzlich sind wir von dem Prinzip sehr angetan.
Woher kommt Euer Bedürfnis nach einem achtsamen, nachhaltigen Leben?
Als wir vor einigen Jahren in unserer erste Wohnung gezogen sind und ich mich immer öfter in der Küche wieder gefunden habe, habe ich mich irgendwann gefragt, was wir da so alles zu uns nehmen, mich angefangen dafür zu interessieren, woher unsere Lebensmittel kommen, was steckt eigentlich hinter dem Unterschied Bio vs. konventionell usw. Durch viel Recherche (wir haben auch ein paar Filmtipps dazu auf unserer Seite) sind wir tiefer in die Materie eingetaucht und da war für uns die Sache klar. Unserer Gesundheit und der Umwelt zuliebe kaufen wir seither anders ein, bewusster – das war einfach eine logische Konsequenz aus dem neu erworbenen Wissen. Und ich bin überzeugt, dass sich viel mehr Leute mehr Gedanken darüber machen würden, wenn die Informationen dazu präsenter wären. Für mich ist es einfach eine Herzenssache, dass wir achtsam mit der Natur umgehen, die schließlich für unser Essen sorgt, anstatt die Böden weiterhin so auszubeuten und auszulaugen, wie wir das bisher getan haben. Es geht ums Gleichgewicht – und die traurige Wahrheit ist, dass die Waage leider sehr kippt. Die positive Nachricht ist, dass jeder mit jedem einzelnen Einkauf etwas dagegen tun kann
Was hat Dir im Februar 2016 besonders gut gefallen?
Der Liebste hat mich in die Oper entführt.
Ich bin über dieses Zitat gestolpert und schaue es seither täglich an: Normal day. Auch das eine Erinnerung an Slow Living.
Und dann haben wir noch einen ganz besonderen Urlaub geplant… mehr dazu in ein paar Wochen auf dem Blog.
Vielen Dank, liebe Dani, dass Du Dir die Zeit genommen hat, meine Fragen zu beantworten.
Und Euch allen anderen: einen guten Start in den Monat, der uns den Frühling bringen wird!
Julia
Wie schön, liebe Julia!
Neue Küchen, und damit neue Welten, kennen zu lernen ist so schön und spannend, einfach immer wieder inspirierend. Dani und Michi machen da mit Deiner neuen Idee einen ganz wunderbaren Start und ich bin schon riesig gespannt, wen Du noch alles vorstellen wirst. :)
Liebe Grüße – ich drück Dich!
Ylva
Ach liebe Julia, vielen Dank für die schönen warmen Worte und dass wir bei dir zu Gast sein durften! Hab noch einen schönen Abend, liebe Grüße ♥