Die Männer in schwarz, die morgens an den Bahnhöfen dieser Welt stehen, gezwängt in die immergleiche und fantasielose Uniform, tragen ihre Rollkoffer bei sich, in denen sie ihre kontrollierten Emotionen transportieren, ohne die sie nicht leben können. Am Ziel ihrer Reisen angekommen, stecken sie die Schwalbenschwänze unter auf Hochglanz polierte Tischplatten, halten sie dort gefangen anstatt sie hoch in die Lüfte schwingen zu lassen, wo sie atemlos ihren Träumen hinterher jagen könnten. Zur Sonne. Zur Freiheit. Schön, dass ihr dabei seid. „Poor Boys!“, möchte man ihnen zurufen. „Keiner wird sich an Euch erinnern!“ Denn das Nichts, es wird auch sie vernichten, wird ihre Lebensarbeitszeit, die sie in den Zeitsparkassen dieser Welt angesammelt haben, gegen das Erlebte aufrechnen lassen und sie am Ende ihres Daseins, im wahrsten Sinne des Wortes, alt aussehen lassen. Bereiten wir heute also für all die poor boys (und natürlich auch alle grrrls) ein Sandwich zu, dass zu Ehren all der Armen Tröpfe geschaffen wurde: Das Po’Boy, einem klassischen US-amerkianischen Sandwich, das normalerweise mit frittiertem Fleisch oder Meeresfrüchten, heute jedoch mit frittierten Mozzarella-Kugeln zubereitet wird.
Für die Buns braucht Ihr:
(inspiriert von Stevan Paul)
- 220 g Mehl
- 1 EL Polenta
- 20 g Zucker
- 3 g Trockenhefe
- 75 ml Wasser
- 25 ml Milch
- 40 g weiche Butter
- 1 Ei
- 1 TL Salz
Vermischt die trockenen Zutaten miteinander. Vermischt die feuchten Zutaten miteinander. Gebt die feuchten Zutaten in die Trockenen und verknetet alles etwa 10 Minuten zu einem festen, glatten Teig, den ihr über Nacht im Kühlschrank gehen lasst. Knetet die Teig nochmal für 5 Minuten, formt dann 4 gleich große Brötchen und legt sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Lasst die Brötchen eine halbe Stunde gehen. Heizt den Backofen auf 200°C vor. Schiebt die Brötchen dann in den Ofen und backt sie für etwa 20 Minuten, bis sie schön braun sind. Nehmt die Brötchen aus dem Ofen und lasst sie abkühlen.
Für die Po’Boy-Sandwiches braucht Ihr:
- 125 g kleine Mozzarella-Kugeln, abgetropft
- 30 g Mehl
- 1 Ei
- 70 g Semmelbrösel
- 1 TL schwarzer, gemahlener Pfeffer
- 1 TL Kreuzkümmel, fein gemörsert
- 1 TL Cayennepfeffer
- 1 TL getrockneter Thymian
- Neutrales Öl zum Frittieren
- Mayonnaise
- 1 TL Honig
- 2 EL Weißweinessig
- 3 EL Olivenöl
- 1/2 Zwiebel, fein gewürfelt
- 4 Stängel Koriander, fein gehackt
- 1 kleine Chilischote, fein gehackt
- Salz und Pfeffer
- Gurkenscheiben
- Tomatenscheiben (wenn wir wieder in der Tomaten-Saison sind)
- Salatblätter
Für die frittierten Mozzarella-Kugeln
Baut zuerst eine Panierstraße: Gebt das Mehl in eine Schüssel. Verquirlt das Ei in einer zweiten Schüssel. Gebt die Semmelbrösel in eine dritte Schüssel und vermischt sie mit Pfeffer, Kreuzkümmel, Cayennepfeffer und Thymian. Wälzt die Mozzarella-Kugeln erst im Mehl, dann im Ei und als letztes in den Semmelbröseln. Nehmt diese panierten Kugeln und gebt sie nochmals ins Ei und dann wieder in die Semmelbrösel. So doppelt paniert werden sie auch doppelt knusprig. Legt die Mozzarella-Kugeln auf einen Teller.
Gebt reichlich Öl in einen kleinen, schmalen und hohen Topf. Erhitzt das Öl stark, die Mozzarella-Kugeln sollen ja schön knusprig werden. Steckt den Stil eines Holzkochlöffels in das Öl um zu testen, ob es heiß genug ist: Wenn kleine Bläschen am Holzstil heraufblubbern ist die richtige Temperatur erreicht. Frittiert die Mozzarella-Kugeln jetzt portionsweise. Nehmt sie vorsichtig aus dem Topf, wenn sie goldbraun und knusprig sind und lasst sie auf einem Küchentuch abtropfen.
Mayonnaise
Nehmt entweder 4 EL fertige Mayo oder macht selber eine Mayonnaise, die selbstgemachte schmeckt natürlich besser. Nehmt dafür 1 Eigelb, einen Spritzer Zitronensaft, 1/2 TL Senf und etwa 150 ml Öl. Die fertige Mayonnaise könntet ihr mit etwas Tabasco oder Sriracha und Salz abschmecken. Wenn Ihr auf der Suche nach einer veganen Mayonnaise seid, schaut doch hier vorbei.
Vinaigrette
Vermischt für die Vinaigrette Weißweinessig, Honig, Chili, Zwiebelwürfel, Koriander und Olivenöl miteinander und schmeckt sie mit Salz und Pfeffer ab.
Po’Boy-Sandwich
Baut die Sandwiches jetzt zusammen: Bestreicht jedes Sandwich mit Mayonnaise und belegt es mit einem Salatblatt, Tomaten- und Gurkenscheiben und den frittierten Mozzarella-Kugeln. Beträufelt alles mit der Vinaigrette.
Ihr Lieben, ich hoffe, ihr hattet schöne Feiertage und habt eventuell sogar noch einige Tage Urlaub. Auf dass wir uns alle erst wieder nächste Woche in arme Tröpfe verwandeln mögen und uns möglicherweise an einem Bahnhof dieser Welt über den Weg laufen.
Julia
Sollte man den Teig nicht irgendwann in den Ofen geben?
Wieviel Grad und wie lange?
Na schau an, die wichtigsten Informationen zu den Brötchen vergessen! Ich habs gleich aktualisiert!
Frittierter Mozzarella klingt herrlich! Das Sandwich hätte ich gern zu Mittag, auch wenn ich hoffentlich kein Po’Grrrl bin ;)
Liebe Grüße,
Ela
Hehe, das ist doch hoffentlich keine von uns ;)
Das hört sich seeehr lecker an :-) Werden wir bestimmt die Tage einmal ausprobieren! Vielen Dank für die Inspiration!
Liebe Grüße dein Team von Himmel und Erde
Sehr gerne, ihr Lieben! Ich hoffe, dass ihr es euch habt schmecken lassen!
Ohhhh ja, das hört sich einfach traumhaft an! Wer dafür den Schlips nicht auszieht und mit dem Gesicht voran hinein fällt ist selbst schuld :)
Das ist so lieb von Dir, Dani! Weg mit den Schlipsen <3
[…] Schokolade. Das kann man ja nicht ernst nehmen. Die zweite Karte: The Many Named. Ein Sandwich. Das gabs ja erst letzte Woche. Die dritte Karte: The Roll. Sushi also. Alles in allem: Nicht die besten Karten. Ich entscheide […]