Die Pomelo ist eine seltsame Frucht, eine pampelmusige Grapefruit, dick und fest ist ihre Schale, marshmallow-artig das innere Weiße. Sie verbirgt ihr fein-säuerliches Inneres, es ist wahrlich schwer zu ihr durchzudringen. Eine Frucht, bei der man auf den ersten Blick gar nicht so recht weiß, wie man sie nehmen soll. Durch ihre manchmal supermarkt-furchtbare Verpackung in einem Plastiknetz, in Folie eingeschweißt, wirkt sie sogar verstörend abstoßend – diesen rot-gelben Handball soll man essen können? So hat man schnell ein falsches Bild von ihr, obwohl sie gar nichts dafür kann. Doch wenn man sie erst einmal richtig kennengelernt hat, verfällt man ihrer Süße und wird gar nicht genug von ihr bekommen können – kurios, nicht wahr? Aber so ist das wohl, dass etwas Unbekanntes immer so scheint, wie es die eigene Vorstellung zulassen kann. Und so ist man es immer selbst, durch den das Gegenüber beschränkt und unterschätzt wird. Das Herz öffnen, Chancen geben und hinter die dicke Schale blicken, das ist es wohl, was uns allen gut tun würde.
Für 2 als Hauptspeise oder 4 als Beilage braucht Ihr (inspiriert duch Yotam Ottolenghi):
- 1 Handballgroße Pomelo
- 10 g Minze
- 10 g Koriander
- 1 große Handvoll Brunnenkresse
- 1 große Handvoll Salatblätter
- 1 Mango, in feine Streifen geschnitten
- 1 kleine Zwiebel, in feine Ringe geschnitten
- 1 kleine Handvoll geröstete Erdnüsse
- 10 g Ingwer, in feine Stifte geschnitten
- 1 kleine scharfe Chili, in feine Streifen geschnitten
- 1 Stange Zimt
- 2 Sternanis
- 75 ml Reisessig
- 30 g Zucker
- Salz
- 2 EL neutrales Öl, z.B. Erdnussöl
Bereitet zuerst die Marinade für die Pomelo zu:
Erhizt den Reisessig und den Zucker in einem kleinen Topf, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Nehmt den Topf dann vom Herd und gebt Zimt, Sternanis, Ingwer und Chili in die Marinade. Stellt diese dann beiseite.
Schält jetzt die Pomelo und teilt sie in mundgerechte Stücke. Verteilt diese Stücke in einer flachen Schale und übergießt sie mit der Marinade. Lasst die Pomelo mindestens 30 Minuten marinieren. Entfernt dann die Zimtstange und die Sternanis und gebt die Pomelo-Stücke mit den anderen Zutaten in eine Salatschüssel.
Gebt das Öl zum Salat, vermischt alles gut. Schmeckt den Salat mit Salz ab.
Habt ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Julia
…und weil der Salat so schön tierfrei ist, darf er auch mal wieder am Tierfreitag teilnehmen.
Ha, klingt nach dem perfekten Abendessen für morgen – bis auf die Brunnenkresse haben wir alles im Haus. Stimmt, die Pomelo ist schon ein eigenartiges Ding. Ich mag sie sehr, brauche aber immer etwas Überwindung (und Zeit), um mich zu ihr durchzugraben.
Danke fürs Rezept und hab ein schönes Wochenende!
Sabrina
Das klingt doch nach Absprache, oder so, als ob ich bei Euch in den Kühlschrank gespickelt hätte, nein? Lasst Euch den Salat schmecken und habt ein ebenso schönes Wochenende <3
Julia
feine Worte!
Oh wie lecker, ich esse unheimlich gerne Pomelo und du erinnsert mich direkt daran, dass ich es schon viel zu lange nicht mehr gegessen habe;) Die Zutatenkombination klingt herrlich, Zimt, Mango, Pomelo, Chili etc…Muss ich unbedingt probieren!
LIebe Grüsse,
Krisi
Ich gestehe, dass ich Pomelo auch viel zu selten esse, daher musste ich den Salat einfach posten ;) Außerdem geht es mir manchmal wie Sabrina und ich muss mich manchmal überwinden aus meinen Ess-Routinen auszubrechen…
Liebe Grüße!
Julia
wow auf sowas müsste man erstmal kommen. Pomelo und Salat habe ich noch nie gegessen. Morgen wird das ausprobiert. Danke dir! glg Mari
Ich musste herzlich lachen, liebe Julia, über Deine so treffende Beschreibung des essbaren Handballs ;-). Also gut – bei nächster Gelegenheit bekommt die Pomelo ihre Chance, Dein Rezept klingt wunderbar. Lieben Gruß!
Pomelos hab ich nie gegessen! Danke für dieses Rezept.