Die Perfektion im Kleinen zu finden, das ist es, was ich kann. Stupides erledigen, so optimiert, dass die anderen staunen, das ist meine wahre Stärke. Wenn schon unnötige Arbeit, dann verrichte ich sie bitte so, dass es Effizienz und Effektivität von ihren Hockern haut und diese mir, vor lauter Begeisterung, ihren Respekt mit Standing Ovations zollen. Um das Große sollen sich bitte die anderen kümmern. Meins, so will es das Schicksal, ist das Kleine. Und mit dem Schicksal, das lerne ich 2017, kenne ich mich so langsam aus. Deshalb, und nur deshalb, lasse ich einmal mehr eine höhere Macht entscheiden, was es zu essen geben soll und befrage, heute schon zum vierten Mal, die Karten. Gut gemischt sind sie, ich ziehe also die Erste: Ace of Sweets. Schokolade. Das kann man ja nicht ernst nehmen. Die zweite Karte: The Many Named. Ein Sandwich. Das gabs ja erst letzte Woche. Die dritte Karte: The Roll. Sushi also. Alles in allem: Nicht die besten Karten. Ich entscheide mich, das Sandwich als grobe Orientierung zu nehmen, konzentriere mich auf „The Roll“ und denke jetzt – obwohl es sonst nicht meine Art ist – groß. Also, an eine große Sushi-Rolle, an Onigirazu, das ja auch als „The many named“ durchgehen kann: Sushi-Sandwich, Stulle ohne Brot, Riesen-Sushi. You name it. Und so meint es das Schicksal doch wieder gut zu mir, denke ich, während ich meine Onigirazu falte und dabei den leisen, jedoch rauschenden, Beifall von Effizienz und Effektivität genieße.
Für 4 Onigirazu braucht Ihr:
- Sushi-Reis
- 4 Nori-Blätter
- Füllung, z.B. Tamagoyaki, Gari, Gurken- oder Rettichscheiben, Salat, Wildkräuter, Räuchertofu, Frischkäse, Tofu, Räucherlachs oder Tunfisch (bitte nur aus nachhaltigem Fang!), Kimchi, oder, oder, oder. Ich habe mich für Tamagoyaki, Räuchertofu, Salat und Giersch, sowie Gurken und Gari, die ich mit ein wenig Frischkäse vermischt habe, den ich mit Rote-Bete-Pulver eingefärbt habe. Das war aber vielleicht ein wenig zu viel, ich hätte mich für Tamagoyaki, Räuchertofu und Kimchi entscheiden sollen.
Für den Sushi-Reis braucht ihr:
- 120 g Sushi-Reis
- 150 ml Wasser
- 1 Prise Salz
Gebt alle Zutaten in einen Topf mit Deckel. Lasst den Reis aufkochen. Schaltet den Herd dann aus und lasst den Reis für etwa 20 Minuten quellen. Rührt den Reis dabei ein wenig um, damit er nicht im Topf anliegt. Nehmt den Reis dann vom Herd und lasst ihn abkühlen.
Für das Tamagoyaki braucht Ihr:
- 1 Ei
- 1/2 TL Mirin
- 1/2 TL Sojasoße
- 1 kleine Frühlingszwiebel, fein gehackt
Verquirlt das Ei mit Mirin, Sojasoße und den fein gehackten Frühlingszwiebeln. Erhitzt eine kleine Pfanne mit wenig neutralem Öl und bratet darin ein kleines Omelett.
Onigirazu
Breitet ein großes Stück Frischhaltefolie aus. Das braucht ihr nachher, um die Onigirazu zusammenzuwickeln. Legt darauf ein Nori-Blatt, am besten so, dass es wie eine Raute vor Euch liegt (ab Minute 2:20). Bestreicht dieses Blatt mit etwas Reis, er muss für 4 Portionen reichen.. Belegt den Reis mit Eurer Füllung. Bestreicht die Füllung wieder mit etwas Reis. Faltet jetzt mit Hilfe der Folie ein festes Päckchen aus dem Bori-Blatt. Achtet darauf, dass sich die Enden des Nori-Blatts nicht zu sehr überlagern, sonst wird das eine zähe Angelegenheit. Lasst die Onigirazu ruhig ein wenig ruhen und schneidet sie dann mit einem scharfen Messer durch. Entfernt die Folie und genießt die leckeren Rollen.
Ihr Lieben, was hättet ihr aus diesen Karten zubereitet? Hättet ihr vielleicht alles über Bord geworfen und Euch der Schokolade zugewandt? Ich bin gespannt.
Habt ein schönes, langes Wochenende!
Julia
Um ein wenig Abwechslung in den grauen Abendessenalltag zu bringen, möchte ich Euch 2017 jeden Monat ein Mal die „What the fuck should I make for Dinner“-Karten legen. Ich werde dabei drei Karten ziehen, denn dies ist die einfachste Art und Weise, um Tagesvorhersagen oder Fragen aus dem Privaten zu beantworten. Die erste Karte, die ich ziehe, wird immer die Zutat oder die Zubereitungsart sein, auf die verzichtet wird. Die zweite und die dritte Karte werden das Gericht, die Hauptzutat oder die Länderküche bestimmen.
Ich glaube, ich wäre schon bei der Schokoladenkarte schwach geworden ;-) aber bei dir ist ein wuunderschönes Foto rausgekommen <3 so hübsch und bunt ist Schokolade eben selten…
Schönes langes Wochenende für dich!
Hehe, also nur weil ich hier in diesem Rezept keine Schokolade verwenden durfte heißt das ja nicht, dass ich an diesem Tag überhaupt nichts kakaohaltiges zu mir genommen habe ;)
Dir auch ein schönes langes Wochenende!
Du meine Güte, meine Liebe. Magst du – zusammen mit diesem wunderbaren Essen – mal fix zu mir kommen? :D Ich zerfließe hier nämlich vor Gelüsten danach. :D
Sehr gerne, liebe Franzi! Nur das mit dem „fix“ wird bei uns beiden wohl nie was werden <3
Liebe Julia,
ich habe das Kartenlegen höchst interessiert per Instagram verfolgt – und bin fasziniert von diesem schönen Ergebnis!
Mein Magen beginnt beim Anschauen dieser tollen Onigirazu latent zu rumoren (das kann ja alles Mögliche heißen – in dem Falle bedeutet es aber Hunger/Appetit) und ich spiele mit dem Gedanken, jetzt doch endlich bald mal Nori-Blätter zu kaufen – unabhängig davon, dass die meistens in Plastik verpackt sind…Vielleicht sollte ich eine Ausnahme von der Regel machen?
Dein Bild verlockt mich da doch sehr… ;)
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenni,
das freut mich aber! Ich habs ja nicht so dicke mit Instagram, deshalb bin ich immer froh, wenn ich ein wenig Feedback bekomme ;) Gerade Nori-Blätter und so gibt es halt einfach nicht ohne Plastik – sie würden ja auch Feuchtigkeit ziehen und das will man ja vermeiden. Zu Hause kann man sie zwar in Glasbehältern aufbewahren um sie vor Feuchtigkeit zu schützen, aber im Einzelhandel ist es glaub ich schwer, eine unverpackte Lösung zu finden… solltest Du jedoch irgendwann mal anders verpackte Nori-Blätter finden, wäre ich über eine Nachricht froh!
Liebe Grüße!
Julia