Manchen Tags, auf dem Heimweg, wenn noch nicht alle Katzen grau sind und man die eigenen Unzulänglichkeiten, die verpassten Telefonanrufe und die nicht geschriebenen E-Mails rekapituliert, trennt sich der Himmel in wolkenverhangen und strahlendes Abendrot. Unversöhnlich und gegenüber. Die letzten Strahlen, die die Sonne über die Landschaft schickt, fallen auf jene, die schon im Dunklen stehen und schenken ihnen ein letzten großen Auftritt vor drohender Kulisse. Flirrend und leuchtend. Als ob dieses Licht das letzte Aufbäumen des Sichtbaren ist. Als ob dieses Licht wüsste, dass die Dämmerung nicht nur die Farben, sondern auch das Lachen, das Leben, verschlingt. Als ob dieses Licht die Seele davor schützen möchte, sich in die Decke der Dunkelheit zu hüllen. Denn bei Tag ist es so. Und des Nachts ganz anders. Da passt kein Blatt mehr dazwischen. Das muss Kuchen wieder richten. Am besten mit allem, was ich liebe: Walnüsse, Sesam, Zucker. Auf dass das Unvereinlichscheinende zur Ruhe kommt und den Ausblick endlich einmal genießen kann.
Für eine Kastenform mit etwa 25×12 cm brauchst Du:
(nach einem Rezept von Y. Ottolenghi)
Für den Teig:
- 80 g zimmerwarme Butter
- 100 g Zucker
- 2 Eier, leicht verquirlt
- 200 g Mehl (Weizen, Typ 550)
- 3/4 TL Natron
- 3/4 TL Backpuler
- 130 g saure Sahne
Für die Füllung:
- 60 g Butter
- 120 g Walnüsse, grob gehackt
- 25 g Muscovadozucker
- 1 TL Zimt
- 100 g Sesam-Halva, klein geschnitten
Heizt den Backofen auf 180°C vor.
Bereitet erst die Füllung vor: Schmelzt in einer Pfanne 60 g Butter und lasst diese dann 3 Minuten schäumen, bis sie leicht braun ist. Nehmt die Pfanne vom Herd, lasst sie etwas abkühlen und gebt dann die Walnüsse hinzu. Teilt die Masse in zwei gleich große Teile. Gebt in den einen Teil den Muscovadozucker und den Zimt. Stellt beide Teile zur Seite.
Bereitet jetzt den Teig vor: Gebt 80 g Butter und 100 g Zucker in eine Küchenmaschine und rührt alles so lange, bis eine helle, schaumige Masse entstanden ist. Gebt dann die 2 Eier hinzu und arbeitet diese gut ein. Vermischt Mehl, Natron und Backpulver miteinander und siebt die Mischung in eine Schüssel. Gebt diese Mischung abwechselnd mit der sauren Sahne in die Rührschüssel. Arbeitet das Mehl und die saure Sahne schnell ein und bearbeitet den Teig nicht zu lange.
Ab in die Backform: Kleidet die Backform mit Backpapier aus. Gebt dann die Hälfte des Teigs in die Backform. Verteilt jetzt die Nussmischung ohne Zucker und das Halva auf dem Teig. Gebt den restlichen Teig in die Backform. Verteilt abschließend die Walnussmischung mit dem Zucker auf dem Teig. Schiebt den Kuchen in den Backofen und backt ihn etwa 40 – 45 Minuten.
Habt einen schönen Sonntag!
Julia
Daanke für diese Superidee für meine zig Kilo Walnüsse :-)
Ich denke, der Mann wird ihn lieben, vor allem mit dem Halva :D
Ich hab dieses Jahr auch wirklich viele Nüsse, endlich einmal wieder! Die letzten Jahre sah es etwas mau aus, jetzt ist endlich wieder der Überfluss da ;)
Liebe Julia,
der Kuchen klingt wirklich köstlich und auch wir haben wunderbar viele Walnüsse.
Halva – sag nimmst du da ein Fertigprodukt? Könnte man auch so Sesamkräcker (süße) nehmen?
Herzlich grüßt Hannah
Liebe Hannah,
ich verwende fertiges Halva, ehrlich gesagt hab ich noch nicht dran gedacht, es selber zu machen! Ich glaube, dass man sogar sehr gut die Sesamkräcker verwenden kann, wenn du sie klein bröselst wird das bestimmt sehr lecker :)
Liebe Grüße
Julia
Liebe Julia, nachdem ich den Kuchen gebacken habe, möchte ich noch begeisterte Rückmeldung geben. Er ist fantastisch und ich mache ihn sicher wieder! Mit den zerstoßenen Sesamkräckern statt Halva war es super gut. Der Kuchen hat mich an Michas „Coffee Cake“ erinnert, der auch sehr lecker war. Beides tolle Rezepte mit der genialen Kombi von saftigem Rührteig und nussigem Crunch!
Danke fürs Seelentrösterteilen! Herzlich, Hannah
Liebe Hannah,
was für eine wunderbare Nachricht! Vielleicht misch ich das nächste Mal einfach Halva mit Sesamkräckern, das könnte dann doch auch ganz gut werden, oder?
Liebe Grüße <3
Julia